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Buenos Aires, die Drei-Millionenstadt am Rio de la Plata, empfängt mich mit Kühle und Sonnenschein, es ist Winter in Südamerika. Eine Stadtrundfahrt vermittelt mir einen guten Überblick über die Metropole. Die spanischen und vor allem italienischen Ursprünge sind gut zu erkennen. Ich nehme mir Zeit für Spaziergänge zu den Sehenswürdigkeiten der Innenstadt aber mit Metro und Bus sind alle interessanten Plätze gut zu erreichen und besuche ein paar Museen, das Künstler- und Kneipenviertel, die Märkte, den sonntäglichen Flohmarkt mit „Tango auf der Strasse“ und natürlich eine der Amüsiermeilen. Laut argentinischen Gesetzen müssen die Etablissements und Vergnügungslokale wegen der Sittlichkeit mindestens 100 m von Kirchen, öffentlichen Gebäuden und Schulen entfernt sein. Die Stadt hat eine Vielzahl von Sportanlagen wobei die bevorstehende Fussball-WM und die beiden konkurrierenden Fußballklubs River Plate und Boca Diskussionsthemen sind.

Aber das Land steckt in der Wirtschaftskrise, was man besonders in der Hauptstadt zu spüren bekommt. Die jährliche Inflationsrate liegt bei 20%, die Leute haben wenig Geld, da die Löhne nicht mithalten. Die Restaurants auch in der City sind leer, wenn tatsächlich einmal eine Gaststätte gut besucht ist, parkt der Reisebus der Gesellschaft irgendwo in einer Seitenstrasse. Aber die Fast-Food-Buden haben Hochkonjunktur. Da die Argentinier keine US-Dollar für ihre Pesos bekommen, blüht auf der Suche nach einer einigermaßen stabilen Währung der Schwarzumtausch. Im Zentrum erhält man für einen Dollar 10 Pesos – den berühmten Messi-Dollar. Offizieller Kurs ist 1:6. Aber es ist nicht verboten, alles geschieht unter den Augen der Öffentlichkeit. Die Einkaufsmeilen sind voll von Kunden denn die Leute geben ihr Geld aus – morgen könnte es schon wieder teurer sein.

Auch sonst ist es in der Stadt unruhig. Auf dem zentralen Platz, der Plaza de Mayo, findet die Dauerdemo der Malwinen-Veteranen für bessere Versorgung statt. (Nebenbei: Regel Nr. 1 in Argentinien: Niemals die Malwinen Falklands nennen). Alle paar Tage wird gestreikt. Mal sind’s die Busfahrer, mal ist’s die Müllabfuhr. Immer geht es um zu niedrige Löhne und zu hohe Inflation. Massen von Menschen blockieren dann die Avenida de Mayo. Die Demos sind friedlich, randaliert wird nirgendwo.

Nach rund 8 Monaten bin ich am 18.07.2013 wieder nach Hause gekommen.

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