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Der Árbol del Tule, deutsch Baum von Tule, ist ein etwa 1200–3000 Jahre altes Baumexemplar der Art Mexikanische Sumpfzypresse. Mit einem Stammdurchmesser von 14,05 Metern ist er der dickste Baum der Welt.

Der Árbol del Tule, deutsch Baum von Tule, ist ein etwa 1200–3000 Jahre altes Baumexemplar der Art Mexikanische Sumpfzypresse. Mit einem Stammdurchmesser von 14,05 Metern ist er der dickste Baum der Welt.

Von Oaxaca aus mache ich eine Tour im Minivan. Diesmal sind drei Pärchen, alle Anfang bis Mitte Zwanzig, aus verschiedenen Gegenden Mexikos mit von der Partie. Zuerst geht es wegen eines Baumes – der einzigen Attraktion des Ortes – nach El Tule. Diese Mexikanische Sumpfzypresse ist wirklich riesig. Die Kirche, die daneben steht, wirkt winzig. Das DER DA OBEN das mit sich machen lässt ist merkwürdig. Über Größe und Umfang des Teils streiten sich die Gelehrten obwohl es einfach nachzuprüfen wäre. Hier die wichtigsten Daten von der Rückseite der Eintrittskarte:
Name: Taxodium Mucronatum,
Alter: mehr als 2000 Jahre,
Höhe: 42 Meter
Durchmesser: 14,05 Meter

Obwohl wir gerade seit 45 Minuten unterwegs sind, müssen die jungen Menschen erst einmal was essen. Man stopft sich mit Potato-Chips und Coca-Cola voll. Als die Fahrt weitergeht, fallen drei sofort in einen Tiefschlaf, einer hackt auf seinem iPhone rum und auf der Rückbank in der letzten Reihe wird intensiv geknutscht.

Irgendwann hält das Fahrzeug an einer Schnaps-Fabrik. Hier wird der Mezcal de Oro, der Goldmezcal (100% Agave) destilliert. Ich erinnere mich dunkel, dass ich das auf meiner Reise schon einmal hatte. Irgendetwas mit ’nem Pferd war auch dabei. Das Verfahren ist ganz ähnlich, der Unterschied zwischen Mezcal und Tequila ist gering. Für den Mezcal werden verschiedene Agavensorten verwendet und die Herstellung des „Mostes“, des Ausgangsproduktes, unterscheidet sich geringfügig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Mezcal
http://de.wikipedia.org/wiki/Tequila

Es ist 10.00 Uhr vormittags, um diese Tageszeit trinkt man eigentlich nur im Notfall. Dieser Fall ist nun eingetreten – es geht an die Verkostung. Es gibt fünf Sorten, jede schmeckt etwas anders aber Unterschiede zum Tequila schmecke ich nicht heraus – da fehlt vielleicht der Vergleich. Bei einer Sorte ist in der Flasche eine 5 cm lange Made, die ist besonders lecker, also nicht die Made aber die Sorte. Und zum Mezcal gibt’s anstelle von Salz ein Chilli-Salz-Gemisch. Die jungen Leute halten sich mehr an die Liköre – und kaufen! Damit hatte ich nun nicht gerechnet aber Geld spielt offensichtlich keine Rolle.

Im Verkaufsraum der Destille lächelt Papa Juan Pablo gütig von der Wand. Obwohl schon 2005 verstorben, wird der tote Pole überall in Mexiko verehrt, er hängt heute noch in Läden, in Taxis, manchmal sieht man ihn auch in Wohnungen und in Kirchen. Nicht so unser Benedicto. Ich möchte wirklich wissen, was der den Mexikaner getan hat, dass sie ihn einfach ignorieren.

Weiter geht die Fahrt nach Teotitlan zu den Webern der bunten Textilien und Teppiche und nach Mitla, einer Grab- und Gebetsstätte der Mixtecos. Die Mixtecos waren neben den Zapotecos die zweite größere Volksgruppe, die in der Gegend um Oaxaca gelebt hat.

Höhepunkt der Tour aber ist Hierve el Agua, übersetzt etwa „ kochendes Wasser “. Irgendwann war es sicher einmal eine heiße Quelle, nun ist das Wasser aber eher kühl. Einige Leute gehen baden. Die im Wasser enthaltenen Mineralien haben eine Gesteinsablagerung geformt, die wie ein versteinerter Wasserfall aussieht. Mein Reiseführer beschreibt das als Outdoor-Stalaktit. Von 2.200m Höhe aus hat man eine wunderbare Aussicht. Auch die Vegetation ist fotogen.

#018 El Tule, Teotitlan del Valle, Mitla, Hierve el Agua – http://goo.gl/maps/GjCmV

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