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Vor dem Absprung

Vor dem Absprung

Der Neujahrstag bringt mich von 2.000 Höhenmetern nach Acapulco auf Meeresspiegelhöhe. Es ist plötzlich richtig warm, seit langer Zeit kann ich mal wieder kurze Hosen anziehen. Die Plaza in der Altstadt hat einen liederlichen Charme, ist voll mit entspannten Leuten, die Atmosphäre ist urlaubsmäßig perfekt und das Essen ist gut. Der erste Abend vergeht schnell. Ich bleibe lange in der Stadt, mein Hotel ist nicht von der Art, dass man sich dort lange aufhalten könnte. Es ist nur etwas zum Schlafen. Hergefahren bin ich eigentlich nur wegen Aca’s größter Attraktion,  den legendären „Cliff-Springern“. Da ich ganz in der Nähe wohne, kann ich am nächsten Vormittag zum Ort des Geschehens laufen. Die Springer machen vier Vorstellungen täglich, sind also auch ein bisschen Schauspieler. Zuerst stellen sie sich dem Publikum vor und lassen sich bewundern. Die jungen Mädchen und auch ältere Damen lassen sich mit ihnen fotografieren. Dann schwimmen sie durch die kleine Bucht und klettern am gegenüberliegenden Felsen hoch. Von nun an ist es nur noch Show. Oben auf dem Felsen ist eine kleine Grotte, wahrscheinlich ist eine Marien-Figur drin. Da holt sich jeder vor seinem Sprung noch schnell mentalen Beistand. Wenn alle angekündigten Boote angekommen sind geht es los. Einer nach dem anderen springt aus einer Höhe von ca. 35m ins Wasser. Wer einmal auf einem 10m-Turm in einer Schwimmhalle gestanden hat, kann ungefähr ermessen, was das bedeutet. Mut und vor allem Körperbeherrschung brauchen sie schon. Zwei von ihnen machen einen Synchron-Sprung. Dann ist die Party vorbei, schnell geht der Trinkgeldbeutel herum und dann ist für zwei Stunden Pause. Die letzte Veranstaltung findet abends mit Kunstlicht statt.

Am Nachmittag unternehme ich eine dreistündige Bootsfahrt. Leider ist die Sicht schlecht geworden, es ist dunstig, dafür ist es aber nicht so warm. Die Fahrt ist trotzdem ganz nett, alles läuft ab wie üblich: da wird erklärt, welchen Schauspielern oder Sängern die Häuser gehören, an denen man vorbeifährt und wie viel sie gekostet haben. Die Leute fotografieren emsig. Von den meisten Schaustellern kenne ich nicht mal die Namen. Für meine Begriffe gibt es schönere Gegenden, wo man leben könnte aber jeder sieht das anders und Acapulco hat einen großen Namen. Ein paar junge Leute schwärmen von der Silvesterparty am Strand.

Am nächsten Morgen fahre ich für zwei weitere Strandtage nach Puerto Escondido.

#016 Acapulco – http://goo.gl/maps/2QAPO

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